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September 2014 – Das wäre ein Hammer gewesen

In diesem Jahr bin ich bereits das dritte Mal in Folge auf der Anlage des Reiterverein Rhynern zu Gast. Ich komme gerne nach Hamm, weil ich mit diesem Turnier gute Erinnerungen verbinde. 2012 konnte ich dort meine erste CIC*-Platzierung erreiten. 2013 musste ich zwar mit gebrochenem Bein zusehen, aber meine Freundin brachte mit Castle King auf Anhieb eine Platzierung in der VA mit nach Hause. Und 2014? Tja. Das wäre wirklich ein Hammer gewesen. Mit einer 42,4 sind Paul und ich in das One-Day-Event gestartet. Umgerechnet bedeuteten das 71 Prozent für unsere dritte Einsterneaufgabe und Platz vier in einem illustren Starterfeld. Was will man mehr? Auch mit dem Nullfehler-Ritt im Springen hat es fast geklappt. Der Parcours war anspruchsvoll für meinen Youngster, ließ sich aber auf dem neu gemachten Sandplatz hervorragend reiten. Direkt als dritter Sprung kam eine Mauer. So ein Hindernis ist Paul noch nie untergekommen, aber er packte die unbekannte Hürde genauso selbstverständlich an, wie alle neuen Sachen: Mit gespitzten Ohren und fleißigem Galopp darauf zu. Nur zum letzten der elf Hindernisse bekam ich das Riesenbaby nicht mehr richtig zusammengeschoben und wir kassierten einen Hinterhandsfehler. Schade! Denn damit rutschten wir auf den siebten Rang zurück. Aber eigentlich immer noch mehr als zufriedenstellend. Hätten wir dieses Ergebnis mit ins Ziel der Geländestrecke gebracht, hätte es der dritte Platz im Gesamtklassement sein können. Aber wie heißt es so schön? Hätt` der Hund nicht geschi…, hätt` er den Hasen bekommen. Wir haben den Hasen dieses Mal laufen lassen müssen. Vor Hindernis 13 hatten Paul und ich leider ein paar Verständigungsschwierigkeiten, die durch einen unterwegs verlorenen Stollen vorne noch verstärkt wurden. Er wollte das linke Entenhaus springen, das aber für die VA ausgeflaggt war. Beim Korrigieren der Richtung ging ihm das Vorderbein etwas flöten und bis ich ihn wieder auf meiner Linie hatte, standen wir schon vor dem eigentlichen Sprung. Wenn ich Paul gelassen hätte, wäre er sogar noch aus dem Stand drüber gekrabbelt. Aber das war es mir dann doch nicht wert. Also haben wir eine Volte gedreht und sind neu angeritten. Alles kein Problem! Wir beendeten das Gelände, wie wir es ursprünglich begonnen hatten – wie an der Schnur gezogen. Natürlich habe ich mich sehr über mich geärgert, dass ich meinen Nachwuchs-Champ in dieser Situation nicht besser unterstützt habe. Aber wir lernen eben beide noch ständig dazu. Inklusive der Zeitfehler war es dann nur noch der 33. Rang. Aber das gute Gefühl am Sprung, das ich mit nach Hause genommen habe, ist sowieso unbezahlbar.