Dressur | Springen | Vielseitigkeit | Ausbildung für Pferd und Reiter

Tag 26 – Steil bergauf

Ich bin jedes Mal fasziniert, was so ein paar regelmäßige Trainingseinheiten am Berg doch ausmachen. In den ersten Tagen meines Aufenthaltes in England, zogen selbst Bills Youngster meine beiden Jungs am Berg ab. Das hat sich inzwischen aber deutlich geändert. Curt stapft die Steigung hoch wie eine Dampflock und lässt nicht locker, bis wir das Plateau erreicht haben. Eigentlich nehme ich ihn nur mit an den Berg, um ihm einen abwechslungsreichen Trainingsalltag zu bieten. Nichts ist für den kleinen Springer schrecklicher, als fünf Tage die Woche dressurmäßig zu arbeiten und dann nur zwei Mal über Stangen zu hüpfen. So ganz nebenbei profitiert von den Kletteraktionen auch seine Kondition. Und „nebenbei“ ist bei Curt das ausschlaggebende Wort für gutes Training. Paul geht natürlich mit, weil er lernen soll, sich sowohl bergauf, als auch bergab auszubalancieren. Dann ist es das beste Cardiotraining für ein Vielseitigkeitspferd und natürlich gibt es auch für Paul ordentlich Muskeln. Seine Technik den stetig ansteigenden Hügel hinaufzukommen unterscheidet sich aber grundlegend von Curts. Mein Buschi schmeißt dermaßen den Motor an, dass ich selbst in der Steigung ihn noch motivieren kann zuzulegen. Oben angekommen, schnauft er drei Mal tief durch und dann hat sich seine Atmung schon wieder normalisiert. Wenn ich denke, mich würde da einer so hoch schicken, werde ich blass. Die abgestaubten Joggingschuhe sind nämlich inzwischen schon wieder mit einer gräulichen Schicht belegt. Ob sich daran so schnell etwas ändert, wage ich gerade zu bezweifeln.
Cheers,
Jörn