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Tag 69 – Spannung im Gelände

Nach drei Tagen alleine in Houghton, sind heute meine Unterstützer aus Deutschland angereist. Gegen 12 Uhr fuhren meine Mutter und Petra auf den Platz. Genau zur richtigen Zeit, um mich bis zu meinem Start etwas abzulenken. Wenn der Tag um sieben Uhr morgens losgeht und du erst am späten Nachmittag dran bist, kann es ziemlich lang werden. Bill ist vormittags mit mir den Kurs abgegangen und hatte noch eine Reihe guter Tipps für mich. Kurz vor meinem Start kam er nochmal zu mir und hat die wichtigsten Passagen abgefragt. Wie viele Galoppsprünge wo und welchen Weg ich reite, wenn es irgendwo wackelig wird. Und schon ging es los. Für meine Leute am Boden fingen jetzt neun schwierige Minuten an, denn zu sehen war ich vom Start-/Zieleinlauf nicht wirklich. Beim ersten Minutenpunkt dachte ich schon ich hätte das Piepsen überhört. Ein Blick auf meine Uhr zeigte mir aber, dass wir erst 40 Sekunden unterwegs waren. Am zweiten Minutenpunkt dachte ich, dass meine Uhr kaputt sei. Zumindest zeigte sie erst 1:35 Minuten an. Da habe ich beschlossen erstmal die schwierigen Dinge hinter uns zu bringen und mich dann wieder mit der Zeit auseinanderzusetzen. Einen einzigen Moment hatte ich wo es wackelig wurde. Doch Paul war zur Stelle und half uns mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein aus der Situation. Den Rest galoppierte er in seiner unnachahmlichen Art nach Hause: Kopf oben, ein Galoppsprung wie der andere und völlig ruhig atmend. Mein dritter Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir entspannt in die Zeit kommen würden. Drei Minuten nach Beendigung des Cross hatte Paul schon wieder seinen Ruhepuls. Ich hingegen hatte Schnappatmung vor lauter Dankbarkeit diesem tollen Pferd gegenüber. Nach dem Gelände waren wir auf einmal auf dem zweiten Platz. Direkt hinter Dirk und Call me Honey. Unglaublich!!!

Cheers,

Jörn