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April 2014 – Vielseitigkeitswochenende in Kamp

Beim Reitverein Seydlitz-Kamp hatte ich nur meine beiden Jungs dabei. Paul ist in der VA an den Start gegangen und Carl lief die CIC*-Prüfung. Mein Youngster erwischte zwei gute Tage.  Schon in der Dressur vermittelte er mir ein tolles Gefühl, obwohl ich ihn in Meerbusch noch einen Ticken besser fand. Mit seiner großen Übersetzung hat Paul einfach auf dem kleinen Viereck immer etwas zu kämpfen. Aber es ist ja nur eine Frage der Zeit, bis auch er auf das Sechziger darf. Jedenfalls war den Richtern unsere Runde eine 7,5 wert. Das hat mich natürlich sehr gefreut, lagen wir damit doch aussichtsreich im ersten Drittel. Danach ging es ohne große Pause direkt weiter in den Parcours. Schon beim Abspringen zeigte mir Paul mit riesen Sätzen über die Hindernisse, wie sehr er sich auf die nächste Aufgabe freute. Leider wurde uns sein Eifer beim Aussprung aus der Kombination zum Verhängnis. Aber mit dieser Art von Fehlern kann ich gut leben. Schließlich passierte der Klotz nicht aus Unaufmerksamkeit, sondern einfach weil es hinten raus zu dicht wurde.
Beim sonntäglichen Gelände durfte Paul nochmal seine ganze Energie auspacken. So eine lange Strecke galoppierte er zum ersten Mal. Erhobenen Hauptes und frisch bis zum letzen Sprung  schnürte er über die anspruchsvolle Strecke. Ich musste während der kompletten Runde grinsen und konnte alles im leichten Sitz anreiten. Kaum ohne Fehler und in der Zeit im Ziel angekommen, konzentrierte sich unser Vielfraß direkt wieder auf das Wesentliche – Grasen. Im Gesamtklassment belegten wir den 8.Platz.

Und mein Carl? Der hatte ein etwas aufgeregtes Wochenende. In seiner Dressur war es leicht windig, was ihm sowieso nicht so sehr behagt. Dann wurden auf dem Abreiteplatz Pferde für drei parallel laufende Dressuren vorbereitet. Was Paul total spannend findet, ist für Carl nervig. So war er dann auch im Viereck drauf: Zu Beginn spielte mein Pfadfinder noch seine Stärke in der Trabtour aus. Aber die Schrittpassage, war eine Zerreisprobe für seine Geduld. Damit fielen wir leider auch im Galopp in alte Verhaltensmuster zurück. So schnell kann es eben gehen – auf dem einen Turnier erhält Carl noch sein persönliches Bestergebnis in der Dressur und auf dem nächsten bekommt er so wenige Punkte wie nie zu vor. Schade! Im Springen konnte mein Ire seine ganze Energie rauslassen. Ein leichter Fehler tübte mein gutes Gefühl nach dem Parcours nicht. Außerdem kämpften wir uns mit dieser Runde 12 Plätze nach vorne. Das wir das Feld von hinten aufrollen müssen, ist ja keine ungewohnte Situation für uns.
Im Gelände gab Carl alles. Auf dem Abreiteplatz schonte er mir seine Kräfte fast zu sehr. So gelassen lief das Aufwärmen ab. Aber als es Richtung Startbox ging, war Carl wieder ganz der Alte. Tja. Was soll ich sagen. Das Ergebnis auf der Liste sagt zwar etwas anderes, jedoch ist für mich Carl ohne Fehler durch den wirklich schwierigen Kurs in  Kamp-Lintfort gelaufen. Einzig an der Sunken Road parierte mein Wallach durch, weil er sich in Ruhe einen Überblick über die Aufgabe verschaffen musste. Viele Paare hatten hier Probleme und sind auch ausgeschieden. Carl hat sich das Ganze nur etwas länger angeschaut und ist dann beherzt zugesprungen. Für den Hindernisrichter war unser Aufenthalt an der Absprungkante mit einem Rückwärtstreten verbunden. Ich habe es zwar nicht gespührt, aber eine Verweigerung wurde uns trotzdem angerechnet. Jedenfalls galoppierten wir noch locker in die Zeit und wären ohne die 20 Strafpunkte noch als elfter platziert worden. So sind wir eben etwas geknickt nach Hause gefahren. Allerdings  mit der Gewissheit, dass meine Jungs für größere Aufgaben bereit sind.